»CABARET CRUSADES 1, 2, 3« – Wael Shawky

VORTRAG im Rahmen des Symposium zu „Wael Shawky“
2014 | K20 | Schmela Haus

Die Marionetten in der Arbeit von Wael Shaeky als Repräsentationsfigur im Kontext von Arbeiten aus den Bereichen Fotografie, Film und Journalismus.


Die Marionetten in den Filmen Wael Shawkys sind Menschen nachempfunden, die in einer vergangenen Zeit gelebt haben.

Gleicht man diese aber mit photographischen Arbeiten aus der Kunstgeschichte, wie zum Beispiel mit Arbeiten von August Sander, Diane Arbus und Nan Goldin,  oder mit photographischen Arbeiten aus eher dokumentarischen oder journalistischen Kontexten, wie zum Beispiel Weegee, so sind deutliche Ähnlichkeiten festzustellen.

Besonders auffällig ist hierbei, daß im ersten Film die Augen der Marioentten starr sind, während sie in den weiteren Filmen „verlebendigt“ sind, manche sind immer geöffnet, andere können ihre Augen schließen.

Die Marionetten stehen hier stellvertretend für das, was die Augen in der in den Filmen nachgespielten Zeit gesehen haben, Augenzeugen, Augen die bezeugen können und die möglicherweise gar nicht mehr schlafen können, die Augen nicht mehr schließen können, wegen dem Schrecken den sie gesehen haben, so wie Photographen/innen als Augenzeugen die Wirklichkeit ihrer Gegenwart ablichten und festhalten und davon zeugen.

Im Abgleich mit Arbeiten von Adam Curtis und Mario Lombardi wird erkennbar, wie alle drei Geschichte in eine eigenständige künstlerische Arbeit übersetzen, die, gerade auch in ihrer gewählten Ästhetik, Geschichte individuell und doch allgemeingültig und über den jeweiligen Zeitkontext hinaus erlebbar macht.