PRE_INVENT IV

PLANS FOR HEREAFTER
2019 | HSD – Hochschule Düsseldorf 

Im Vortrag betrachtete Dr. Jacob Birken wie mit der Digitalisierung nicht nur neue Mittel des Eskapismus (und des Visionären) in der virtuellen Realität bereitgestellt werden, sondern sich auch unsere Definitionen von Alltag, Arbeit und Fortschritt grundsätzlich verändern – Begriffe, deren Neuverhandlung am Anfang jeder utopischen Theorie und Praxis steht.


Dr. Jacob Birken forscht zu Dar- und Vorstellungen von Geschichte und Geschichtlichkeit in Kunst und Popkultur – von Fragen um eine politische ‚Zeitgenossenschaft‘ zeitgenössischer Kunst hin zu Bildstrategien und Rhetorikern angesichts unterschiedlicher Ausnahmezustände. Er arbeitete als Kurator u.a. am ZKM Karlsruhe und als Hochschullehrer an der Kunsthochschule und Universität Kassel. 2018 veröffentlichte er seine aus dem Forschungsprojekt „Images of Disasters“ an der Universität Heidelberg hervorgegangene Dissertation Die kalifornische Institution. Fernwestliche Weltbilder um 1906.

In seinem Vortrag „Pläne für das Jenseits“ stellt er ein aktuelles Projekt zu utopischen Raumvorstellungen in den USA des langen 19. Jahrhunderts vor. Zwischen christlichen Sekten wie den Shakern oder vormarxistischen sozialistischen Kommunen wurden in vielerlei Punkten gegensätzliche, mitunter konkurrierende, aber auch verwandte Modelle eines auf eine ‚bessere‘ Zukunft verweisenden gemeinschaftlichen Lebens entworfen. Die ‚Entwürfe‘ betreffen nicht nur als Vorwegnahme modernen ‚social engineerings‘ die Formen des Zusammenlebens, sondern ebenso die konkrete oder visionäre Raumgestaltung: Seien es die Planstädte der Zukunft oder die nur mittels Trance zugänglichen Orte des Nachlebens. Im Vortrag soll dies vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen betrachtet werden, wenn Digitalisierung nicht nur neue Mittel des Eskapismus (und des Visionären) in der virtuellen Realität bereitstellt, sondern auch unsere Definitionen von Alltag, Arbeit und Fortschritt grundsätzlich verändert – Begriffe, deren Neuverhandlung am Anfang jeder utopischen Theorie und Praxis steht.

Dr. Birken trug aus seinem aktuellen Projekt „Pläne für das Jenseits“ zu utopischen Raumvorstellungen in den USA des langen 19. Jahrhunderts vor. Zwischen christlichen Sekten wie den Shakern oder vormarxistischen sozialistischen Kommunen wurden in vielerlei Punkten gegensätzliche, mitunter konkurrierende, aber auch verwandte Modelle eines auf eine ‚bessere‘ Zukunft verweisenden gemeinschaftlichen Lebens entworfen. Die ‚Entwürfe‘ betreffen nicht nur als Vorwegnahme modernen ‚social engineerings‘ die Formen des Zusammenlebens, sondern ebenso die konkrete oder visionäre Raumgestaltung: Seien es die Planstädte der Zukunft oder die nur mittels Trance zugänglichen Orte des Nachlebens.

Dr. Jacob Birken forscht zu Dar- und Vorstellungen von Geschichte und Geschichtlichkeit in Kunst und Popkultur – von Fragen um eine politische ‚Zeitgenossenschaft‘ zeitgenössischer Kunst hin zu Bildstrategien und Rhetorikern angesichts unterschiedlicher Ausnahmezustände. Er arbeitete als Kurator u.a. am ZKM Karlsruhe und als Hochschullehrer an der Kunsthochschule und Universität Kassel. 2018 veröffentlichte er seine aus dem Forschungsprojekt „Images of Disasters“ an der Universität Heidelberg hervorgegangene Dissertation Die kalifornische Institution. Fernwestliche Weltbilder um 1906.